Was Versteht Man Unter Einem Nebenkläger?
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Wer ist Nebenkläger? Nebenklägerin oder Nebenkläger ist eine Person, die durch eine Straftat verletzt wurde. Allerdings gilt dies nicht bei jeder Straftat, sondern nur bei solchen, die Verletzte in ihrer Privatsphäre oder Persönlichkeit besonders treffen können.
Wann ist man Nebenkläger?
Ein Nebenkläger ist eine betroffene Person, die sich der Klage anschließt, die durch die Staatsanwaltschaft erhobenen wird. Der Nebenkläger gilt als Verfahrensbeteiligter und hat die Möglichkeit aktiv am Verfahren mitzubestimmen und seine Interessen zu verfolgen.
Wer trägt die Kosten des Nebenklägers?
§ 472 Notwendige Auslagen des Nebenklägers. (1) Die dem Nebenkläger erwachsenen notwendigen Auslagen sind dem Angeklagten aufzuerlegen, wenn er wegen einer Tat verurteilt wird, die den Nebenkläger betrifft.
Ist eine Nebenklage bei Beleidigung möglich?
Bei den Straftatvorwürfen der Beleidigung, dem Wohnungseinbruchsdiebstahl, den Raubdelikten und der fahrlässigen Körperverletzung ist die Nebenklage gleichermaßen möglich, sofern besondere Gründe hierfür von Ihrem Opferanwalt vorgetragen werden können, z.B. besonders schwere Folgen der Tat.
Was bedeutet Nebenklage befugte?
Schon die Tatsache, dass Personen zur Nebenklage befugt sind, berechtigt sie und deren Rechtsanwalt oder Rechtsanwältin – anders als bei „einfachen“ Zeugen und Zeuginnen – dazu, an der gesamten Gerichtsverhandlung teilzunehmen, auch wenn die Öffentlichkeit ausgeschlossen wird.
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Welche Rechte hat ein Nebenkläger?
Die Rechte des Nebenklägers umfassen das Beweisantragsrecht, d.h. es ist das Recht des Nebenklägers, auf die Beweisaufnahme Einfluss zu nehmen und insbesondere auf eine sachgerechte Ausübung der Aufklärungspflicht des Gerichts hinzuwirken.
Welche Rechte hat ein Nebenkläger als Zeuge?
Der Nebenkläger hat auch als Zeuge das Recht zur ununterbrochenen Anwesenheit in der Hauptverhandlung (§ 397 Abs. 1 StPO).
Welche Anwesenheitsrechte hat ein Nebenkläger?
Gem. § 397 Absatz 1 Satz 1 der StPO hat ein Nebenkläger das Recht, für die gesamte Dauer des Strafprozesses in den Hauptverhandlungen persönlich anwesend zu sein.
Kann ein Nebenkläger Revision einlegen?
Sie ist die „objektivste Behörde der Welt“, sodass sie, wie oben bereits beschrieben, auch zugunsten des Beschuldigten Rechtsmittel einlegen kann. Privatkläger (§ 375 Abs. 2 StPO) und Nebenkläger (§ 400 Abs. 1 StPO) können nur zuungunsten des Angeklagten Revision einlegen.
Kann ein Anwalt zwei Nebenkläger vertreten?
Aber nicht etwa deshalb, weil der Anwalt nicht mehrere Beteiligte vertreten dürfte. Dieses Verbot gilt nur für den Verteidiger (weil er ggf. den einen Angeklagten in die Pfanne hauen müßte, um den anderen sachgerecht zu verteidigen). Der Anwalt kann also beide Nebenkläger vertreten - oder auch beliebig viele mehr.
Ist eine Nebenklage gegen Heranwachsende zulässig?
Gegen Jugendliche ist die Nebenklage grundsätzlich unzulässig (§ 80 Abs. 3 JGG). Gegen Heranwachsende oder Erwachsene ist sie dagegen selbst dann zulässig, wenn deren Verfahren mit dem gegen einen Jugendlichen verbunden ist (LG Duisburg NJW 1994, 3305).
Wer ist nebenklageberechtigt?
Wer ist zu einer Nebenklage berechtigt? Gemäß § 395 der Strafprozessordnung sind die Opfer einer Gewalttat berechtigt, eine Nebenklage zu beantragen. Das ist zum Beispiel bei den folgenden Straftaten der Fall: Körperverletzungen.
Kann man jemanden wegen einer Beleidigung anzeigen?
Dies kann nur von der Person gestellt werden, die Opfer der Straftat ist und ein echtes Interesse daran hat, dass der oder die Täter:in verurteilt wird. Eine Anzeige wegen Beleidigung kannst du bei der Polizei (online oder vor Ort), bei der Staatsanwaltschaft oder beim Amtsgericht erstatten.
Was ist der Vorteil einer Nebenklage?
Die Vorteile einer Nebenklage: Das Wissen um einen eigenen Anwalt soll dabei nicht nur das Gefühl einer gewissen 'Waffengleichheit' vermitteln, sondern das Opfer auch emotional entlasten: Für alle Fragen rund um das Strafverfahren steht Ihnen eine eigene Anwältin zur Seite.
Wer zahlt den Anwalt der Nebenklage?
Für den Nebenkläger gibt es ein Rechtsinstitut als Entsprechung der Pflichtverteidigung beim Angeklagten, die Bestellung als Rechtsbeistand gemäß § 397a StPO. Bei Vorliegen der Katalogstraftaten des § 397a I StPO werden die Kosten unabhängig vom Ausgang des Verfahrens von der Staatskasse übernommen.
Wie kann ich Nebenkläger werden?
Voraussetzungen der Nebenklage Sobald die Staatsanwaltschaft Anklage wegen einer derartigen Straftat erhoben hat, kann der Anschluss an das Verfahren durch Nebenklage wirksam werden. Die Befugnis zur Nebenklage hat im Regelfall der Verletzte, im Falle eines vollendeten Tötungsdelikts auch die nahen Angehörigen.
Kann der Nebenkläger Rechtsmittel einlegen?
Strafprozeßordnung (StPO) § 401 Einlegung eines Rechtsmittels durch den Nebenkläger. (1) Der Rechtsmittel kann sich der Nebenkläger unabhängig von der Staatsanwaltschaft bedienen.
Wer kann Zeugenbeistand sein?
Jeder Zeuge hat das Recht, einen Rechtsanwalt als Zeugenbeistand hinzuzuziehen, der ihn berät und ihm während der Zeugenvernehmung vor Polizei, Staatsanwaltschaft, Gericht oder vor einem parlamentarischen Untersuchungsausschuss zur Seite steht.
Was ist eine Nebenklagevertretung?
Die Nebenklägerin oder der Nebenkläger darf nicht nur selbst an der Hauptverhandlung teilnehmen, sondern sich auch eine Rechtsanwältin oder einen Rechtsanwalt (die sog. Nebenklagevertretung) als Beistand hinzuziehen oder diese als Vertretung in die Verhandlung entsenden.
Kann man als Nebenkläger Revision einlegen?
Ebenso wie Staatsanwaltschaft und Beschuldigter hat auch der Nebenkläger bzw. die Nebenklägerin das Recht, gegen ein als unrichtig empfundenes Urteil Rechtsmittel einzulegen.
Welche zusätzlichen Rechte haben Sie als Zeuge vor Gericht?
Als Zeuge sind Sie berechtigt, einen Rechtsbeistand Ihres Vertrauens zu der Vernehmung hinzuzuziehen, wenn Sie das für erforderlich halten, um von Ihren prozessualen Befugnissen, insbesondere von einem Zeugnisverweigerungsrecht, sachgerecht Gebrauch machen zu können.
Wer ist Zeuge im Strafverfahren?
Eine Zeugin oder ein Zeuge ist eine Person, die zu einem bestimmten Geschehen vor Gericht Aussagen macht. Sie schildert bei ihrer Aussage allerdings nur ihre eigenen Wahrnehmungen, die sie aus der Tatsache gewonnen hat, dass sie bei dem betreffenden Geschehen anwesend (vor Ort) war.
Wann liegt ein Fall der notwendigen Verteidigung vor?
(2) Ein Fall der notwendigen Verteidigung liegt auch vor, wenn wegen der Schwere der Tat, der Schwere der zu erwartenden Rechtsfolge oder wegen der Schwierigkeit der Sach- oder Rechtslage die Mitwirkung eines Verteidigers geboten erscheint oder wenn ersichtlich ist, dass sich der Beschuldigte nicht selbst verteidigen.
Was regelt das Strafverfahrensrecht?
Das Strafprozessrecht oder Strafverfahrensrecht ist formalrechtlicher Natur und normiert mit der Strafprozessordnung die Verfahrensregeln für Strafprozesse. Der Verfahrensablauf setzt dabei sowohl die Erhebung der Anklage als auch den gerichtlichen Eröffnungsbeschluss voraus.
Ist eine Nebenklage sinnvoll?
Nebenklage im Strafprozess Dieser Anschluss ist sinnvoll, denn die Nebenklage ermöglicht es dem Verletzten der Tat, aktiv am Verfahren teilzunehmen , zur Aufklärung der Straftat beizutragen und an der Verfolgung der Täter mitzuwirken.
Warum als Nebenkläger auftreten?
Zweck. Das Nebenklageverfahren dient der Verbesserung der Rechte des Geschädigten im Strafverfahren. Daneben gibt es dem Geschädigten die Gelegenheit, dem Straftäter nicht als Opfer gegenüberzutreten, was häufig der psychologischen Bewältigung der Folgen der Straftat dient.
Kann eine Nebenklage gegen einen Freispruch in Berufung gehen?
Im Gegensatz zum Angeklagten kann die Staatsanwaltschaft also auch bei einem Freispruch in Berufung gehen. Gleiches gilt auch für die Nebenklage. Auch sie kann sich gegen ein Urteil wehren und in Berufung gehen. Allerdings können Nebenkläger nicht das Strafmaß als solches angreifen.
Welche Rechte hat man als Nebenkläger?
Rechte des Nebenklägers Anwesenheitsrecht während der Hauptverhandlung vor Gericht (jedoch keine Anwesenheitspflicht) Fragen an Beschuldigte sowie Befragung von Zeugen. Recht auf Ausschluss der Öffentlichkeit. Diverse Antragsrechte, wie z.B. Beweisanträge oder Befangenheitsanträge.
Wann darf ein Anwalt mich nicht vertreten?
Ein Anwalt darf Sie als Mandanten nicht vertreten, wenn er sich einer Interessenkollision aussetzt. Möchten Sie die Scheidung beantragen, muss der Anwalt das Mandat ablehnen, wenn er bereits Ihren Ehegatten berät oder den Ehegatten in einer sonstigen Rechtsangelegenheit bereits beraten oder vertreten hat.
Wie läuft eine Nebenklage ab?
Während bei der Privatklage keine öffentliche Anklage durch die Staatsanwaltschaft vorliegt, erfolgt bei der Nebenklage eine Teilnahme des Geschädigten an der Anklage der Staatsanwaltschaft. Der Geschädigte schließt sich der Anklage an und wird dadurch zum Nebenkläger, der bestimmte Verfahrensrechte hat (siehe unten).