Wann Kann Ich Eine Versetzung Ablehnen?
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Fazit. Eine Versetzung ist der vom Arbeitgeber angeordnete Wechsel des Arbeitsortes, der keiner Zustimmung des Arbeitnehmers bedarf. Der Arbeitgeber darf jedoch die Grenzen seines Weisungsrechts nicht überschreiten. Sofern ein Betriebsrat vorhanden ist, muss dieser informiert werden und zustimmen.
Wie kann ich mich gegen eine Versetzung wehren?
Theoretisch haben Sie drei Möglichkeiten, sich gegen die Versetzung zu wehren: Sie weigern sich, die Ihnen zugedachte neue Arbeitsaufgabe auszuführen bzw. Sie klagen beim Arbeitsgericht gegen die Versetzung. Sie gehen im Weg eines Eilverfahrens (einstweilige Verfügung) gegen die Versetzung vor. .
Wann kann der BR einer Versetzung widersprechen?
Der Betriebsrat kann die Zustimmung verweigern, wenn die Besorgnis besteht, dass der Arbeitgeber infolge der Versetzung anderen Arbeitneh- mern im Betrieb kündigt oder sie sonstige Nachteile erleiden, ohne dass dies aus betrieblichen oder persönlichen Gründen gerechtfertigt ist.
Welche Rechte hat der Arbeitgeber bei der Versetzung eines Arbeitnehmers?
Der Arbeitgeber hat grundsätzlich das Recht dem Arbeitnehmer eine Versetzung einseitig anzuordnen. Einer Zustimmung des Arbeitnehmers bedarf es hierfür nicht. Das Recht zur Versetzung erwächst dem Arbeitgeber aus seinem sog. Direktionsrecht nach § 106 Gewerbeordnung (GewO).
Kann mein Chef mich in eine andere Abteilung versetzen?
Für Arbeitnehmer bedeutet das: Ihr Chef hat das Recht, Sie in einen anderen Arbeitsbereich zu versetzen, insofern Regelungen in Ihrem Arbeitsvertrag sein Direktionsrecht nicht einschränken.
Mächtiger Betriebsrat: In diesen Fällen kann der BR die
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Ist eine Versetzung wegen Krankheit auch ohne BEM möglich?
Möchte ein Arbeitgeber einen erkrankten Arbeitnehmer auch aus gesundheitlichen Gründen versetzen, muss er vorher nicht zwingend ein betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM, § 84 Abs. 2 SGB IX) durchführen. Die Versetzung ist wirksam, wenn sie insgesamt billigem Ermessen entspricht.
Kann ein Mitarbeiter gegen seinen Willen versetzt werden?
Kann ein Mitarbeiter gegen seinen Willen versetzt werden? Für eine Versetzung benötigt der Arbeitgeber keine Zustimmung von einem Arbeitnehmer. Entsprechende Details zu einer Versetzung können im Arbeitsvertrag, im Tarifvertrag oder in einer Betriebsvereinbarung enthalten sein.
Ist eine Abmahnung vor einer Versetzung notwendig?
Die Rechtswirksamkeit einer Versetzung setzt regelmäßig nicht den vorherigen Ausspruch einer Abmahnung durch den Arbeitgeber als milderes Mittelvoraus.
Was ist billiges Ermessen?
Der Begriff impliziert, dass die entscheidende Partei nicht willkürlich handeln darf, sondern verpflichtet ist, die konkreten Umstände des jeweiligen Einzelfalls zu berücksichtigen. Ziel ist es, eine ausgewogene Lösung zu finden, die den berechtigten Interessen beider Seiten gerecht wird.
Darf mein Chef mir neue Aufgaben zuweisen?
„Im Rahmen der arbeitsvertraglichen Vereinbarungen hat der Arbeitgeber ein sogenanntes Weisungs- oder auch Direktionsrecht“, sagt Alexander Bredereck, Fachanwalt für Arbeitsrecht. Das bedeutet, dass er innerhalb des Rahmens, der im Arbeitsvertrag festgelegt ist, Aufgaben verteilen kann.
Ist eine Versetzung ohne Zustimmung des Betriebsrats wirksam?
Eine ohne die erforderliche Zustimmung des abgebenden Betriebsrats erfolgte Versetzung ist per se unwirksam. Das Mitbestimmungsrecht des Betriebsrats bei einer Versetzung dient neben dem Schutz der Belegschaft dem Schutz des von der Maßnahme betroffenen Arbeitnehmers.
Muss der Betriebsrat Ablehnungen begründen?
Er muss eine Ablehnung auch begründen. Im Bereich der echten Mitbestimmung kann der Betriebsrat vom Arbeitgeber auch eine Entscheidung verlangen und ggf. erzwingen durch eine Einigungsstelle (z.B. § 95, und ganz stark: § 87 BetrVG).
Wie widerspreche ich einer Versetzung?
Als Arbeitnehmer können Sie gegen eine innerbetriebliche Versetzung Widerspruch einlegen. Dieser Widerspruch sollte schriftlich erfolgen und die Gründe für den Widerspruch genau darlegen. Die Frist für den Widerspruch hängt von den jeweiligen Regelungen im Arbeitsvertrag, Betriebsvereinbarungen oder Tarifverträgen ab.
Kann man ohne Zustimmung versetzt werden?
Muss der Arbeitnehmer mit einer Versetzung einverstanden sein, d.h. zustimmen? Nein, denn eine Versetzung ist eine einseitige Maßnahme, zu der der Arbeitgeber aufgrund seines Weisungsrechts berechtigt ist.
Was ist zumutbar bei Versetzung?
Wann ist eine Versetzung zumutbar? Aus arbeitsrechtlicher Sicht gilt etwa als „zumutbar“, wenn der neue Arbeitsplatz in bis zu zwei Stunden Fahrtzeit erreichbar ist. Dies gilt allerdings nicht für einen Mitarbeiter in Teilzeit, der nur wenige Stunden am Tag arbeitet.
Kann mein Arbeitgeber mich degradieren?
Eine Degradierung verstößt in den meisten Fällen gegen das Arbeitsrecht. In der Regel ist in Ihrem Arbeitsvertrag Ihre Position, Rolle, die damit einhergehenden Aufgaben und Ihr Gehalt genau beschrieben. Eine solche Vereinbarung erlaubt zwar etwas Spielraum, sie kann jedoch nicht einseitig geändert werden.
Ist die Zuweisung einer geringerwertigen Tätigkeit im Arbeitsrecht zulässig?
Die Zuweisung einer geringerwertigen Tätigkeit ist, außer bei einer Notsituation, unzulässig (BAG 16.10.2013 Az. 10 AZR 9/13). Ist eine personelle Auswahlentscheidung erforderlich, muss keine Sozialauswahl, wie bei einer betriebsbedingten Kündigung, durchgeführt werden (BAG 23.09.2004 Az. 6 AZR 567/03).
Was muss der Arbeitgeber bei einer Versetzung beachten?
Versetzung aufgrund des Direktionsrechts des Arbeitgebers Dies umfasst nicht nur eine Änderung des Arbeitsplatzstandortes, sondern auch eine Änderung der Art der Tätigkeit oder ihres Umfangs. Grundsätzlich darf der Arbeitgeber eine solche Versetzung aufgrund seines arbeitsrechtlichen Weisungsrechts einseitig anordnen.
Wie viele Tage krank bis BEM?
Wann muss die Personalabteilung ein BEM anbieten? Wenn ein Mitarbeiter innerhalb eines Jahres länger als sechs Wochen am Stück oder wiederholt an insgesamt mehr als 42 Kalendertagen (30 Werktagen) arbeitsunfähig war, muss ein Arbeitgeber ein BEM anbieten.
Was passiert, wenn kein leidensgerechter Arbeitsplatz vorhanden ist?
Was passiert, wenn kein leidensgerechter Arbeitsplatz vorhanden ist? Kann der Arbeitgeber keinen leidensgerechten Arbeitsplatz anbieten, kann er als letztes Mittel eine personenbedingte Kündigung aufgrund der Erkrankung des Arbeitnehmers aussprechen.
Habe ich nach langer Krankheit Anspruch auf meinen alten Arbeitsplatz?
Hat man nach längerer Krankheit ein Recht auf Rückkehr an den alten Arbeitsplatz? Nein, dieses Recht besteht grundsätzlich nicht.
Ist eine Versetzung als Schikane zulässig?
Versetzung als Schikane unzulässig Wenn ein Arbeitnehmer beispielsweise eine Kündigungsschutzklage gewonnen hat und sich zurückgeklagt hat auf seinen Arbeitsplatz, dann ist die darauffolgende Versetzung ans andere Ende Deutschlands erkennbar Schikane: Der Arbeitgeber darf das nicht tun!.
Wie weit darf mein Arbeitgeber mich versetzen?
Der Arbeitgeber darf seine Mitarbeiter versetzen, aber nur wenn es eine entsprechende arbeitsvertragliche Grundlage dafür gibt. Er darf aufgrund seines Weisungsrechts den Arbeitsort und -inhalt nur insoweit bestimmen, als er damit nicht gegen andere Bestimmungen aus dem Arbeits- oder Tarifvertrag verstößt.
Wann ist eine Versetzungsklausel unwirksam?
Eine Versetzungsklausel ist unwirksam, wenn Sie nicht regelt, dass der Arbeitgeber Ihnen eine gleichwertige Tätigkeit zuweisen muss.