Ist Unterhaltspflicht?
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Wer eine eigene Familie oder sonst nahe Angehörige hat, ist zum Unterhalt verpflichtet. Dieser Anspruch besteht insbesondere zwischen den Ehegatten und zu Gunsten der Kinder gegenüber den Eltern. Der Unterhalt kann dabei in Geld oder durch sog. Naturalunterhalt (Verpflegung, Pflege u.a.) erfolgen.
Ist man immer unterhaltspflichtig?
Grundsätzlich sind Eltern gegenüber ihren Kindern unterhaltspflichtig. Sie sollen dafür sorgen, dass der Lebensunterhalt des Kindes ausreichend gesichert ist. Auch dann, wenn Eltern sich trennen, scheiden lassen oder Vater und Mutter nie zusammengelebt haben. Kindesunterhalt müssen beide leisten.
Wann ist Vater unterhaltspflichtig?
Wenn das volljährige Kind noch in einer Ausbildung ist oder aufgrund einer Behinderung nicht selbst für seinen Unterhalt sorgen kann, sind die Eltern dazu verpflichtet, Volljährigenunterhalt zu leisten. Die Pflicht Kindesunterhalt ab 18 zu leisten besteht so lange, bis das Kind seine Ausbildung abgeschlossen hat.
Was ist die Unterhaltspflicht?
Zum Unterhalt gehören alle Leistungen, die notwendig sind, um für den Lebensbedarf einer anderen Person aufzukommen. Dazu gehören zum Beispiel Geld, materielle Dinge, aber auch Erziehung, Betreuung, Pflege und persönliche Zuwendung.
Ist man unterhaltspflichtig, wenn man nicht verheiratet ist?
Wenn Sie nicht mit dem anderen Elternteil verheiratet sind, können Sie nur Unterhalt von ihm verlangen, wenn Sie wegen der Betreuung des Kindes nicht erwerbstätig sein können.
Unterhaltsrecht im Überblick
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Wann ist man nicht mehr unterhaltspflichtig?
Unterschied zu Kindergeld: Während das Kindergeld mit dem 18. Lebensjahr des Kindes endet, bleibt die Unterhaltsverpflichtung der Eltern bestehen. Unterhalt für Schüler: Die Höhe des Unterhalts für volljährige Schüler richtet sich nach der Düsseldorfer Tabelle und variiert je nach Lebenssituation des Kindes.
Wie viel Unterhalt bei 2000 € netto?
Wie ermittelt man den Unterhalt mit der Düsseldorfer Tabelle? Netto-einkommen Alter 0-5 ab 18 bis 2.100 € 482 € 693 € 2.101 € -2500 € 507 € 728 € 2.501 € – 2.900 € 531 € 763 €..
Ist der Mann verpflichtet, Unterhalt zu zahlen?
In Deutschland muss jeder Ehegatte nach einer Scheidung grundsätzlich selbst für seinen Unterhalt sorgen. Einen Anspruch gegen den anderen Ehegatten hat nur, wer dazu nicht in der Lage ist und bereits während der Ehe bzw. des Scheidungsverfahrens bestimmte Voraussetzungen erfüllt.
Wann sind Eltern nicht mehr unterhaltspflichtig?
Eltern sind in der Regel nur bis zum ersten berufsqualifizierenden Abschluss zur Zahlung von Unterhalt verpflichtet. Eine starre Altersgrenze existiert nicht.
Ist man unterhaltspflichtig, wenn man kein Sorgerecht hat?
Meist besteht die Pflicht, Kindesunterhalt zu zahlen, unabhängig vom Sorge- und Umgangsrecht. Selbst, wenn nur ein Elternteil sorgeberechtigt ist, besteht die Zahlungspflicht fort. Zumindest, sofern der rechtliche auch der biologische Vater ist bzw. der rechtliche Vater seine Vaterschaft noch nicht angefochten hat.
Wer zahlt Unterhalt, wenn der Vater nicht zahlt?
Wenn ein Elternteil keinen Unterhalt zahlt, übernimmt der Staat mit einem Unterhaltsvorschuss. Eigentlich will er diesen dann wieder eintreiben - doch in vier Fünftel der Fälle gelingt das nicht.
Wie kommt man aus der Unterhaltspflicht raus?
Der Unterhaltsanspruch bei minderjährigen Kindern entfällt dann, wenn entweder das Kind ausreichend eigene Einkünfte hat, um sich selbst zu versorgen oder wenn der den Unterhalt zahlende Elternteil nicht in der Lage ist, Unterhalt zu zahlen, weil er selbst nicht genügend zum Leben hat.
Ist der Vater noch unterhaltspflichtig, wenn die Mutter neu heiratet?
Ja, der Vater muss den vollen Kindesunterhalt zahlen. Denn der neue Ehegatte ist gegenüber den Kindern seiner Frau aus erster Ehe nicht unterhaltspflichtig. Der neue Ehemann und sein Einkommen haben also auf die Unterhaltshöhe keinen Einfluss.
Wann ist der Vater unterhaltspflichtig?
Sind Eltern getrennt oder geschieden, sind beide Elternteile unterhaltspflichtig. Der Elternteil, bei dem das Kind lebt, leistet seinen Unterhalt in Form von Naturalunterhalt. Dieser ergibt sich aus der Unterkunft, der Verpflegung oder beispielsweise der Kleidung.
Ist ein Ehemann seiner Frau unterhaltspflichtig?
Durch die Eheschließung sind Ehepartnerinnen und Ehepartner auch nach der Scheidung dazu verpflichtet, den Lebensbedarf des anderen Ehepartners sicherzustellen, wenn dieser dazu selber nicht in der Lage ist und ein sog. Unterhaltstatbestand ( §§ 1570 – 1576, Bürgerliches Gesetzbuch, BGB ) erfüllt ist.
Bin ich meinem Lebenspartner unterhaltspflichtig?
Nein, in der Regel besteht weder während der Partnerschaft noch nach der Trennung ein Anspruch auf Unterhalt. Im Gegensatz zum Ehegattenunterhalt hat man bei einer bloß eheähnlichen Lebensgemeinschaft grundsätzlich keinen Unterhaltsanspruch gegen seinen nichtehelichen (Ex-)Partner.
Wann ist man von der Unterhaltspflicht befreit?
Grundsätzlich gilt: Unterhaltszahlungen dürfen nicht einfach eingestellt werden, wenn das Einkommen und damit das Geld nicht reicht. Erst wenn man den Unterhalt aus tatsächlichen Gründen (zum Beispiel eine Änderung der Einkommensverhältnisse) nicht mehr zahlen kann, ist man von der Unterhaltspflicht befreit.
Wie viel Unterhalt muss ich bei 1300 € netto zahlen?
Peter Müller hat ein bereinigtes Nettoeinkommen von 1.300 Euro. Für sein 13-jähriges Kind müsste er einen Kindesunterhalt 649 Euro zahlen. Sein Selbstbehalt liegt bei 1.450 Euro. Dieser würde durch die Unterhaltszahlungen unterschritten werden.
In welchen Fällen entfällt die Unterhaltspflicht?
Der Unterhaltsanspruch eines minderjährigen Kindes entfällt, wenn das Kind entweder genügend eigene Einkünfte hat (siehe: eigene Einkünfte des Kindes ) oder wenn der Unterhalt zahlende Elternteil nicht (mehr) leistungsfähig ist.
Wie viel Geld muss mir übrig bleiben, wenn ich Unterhalt zahlen muss?
Der Selbstbehalt beträgt beim Ehegattenunterhalt bei Berufstätigkeit 1.600 Euro (Stand: 2025). Das bedeutet: Sie muss maximal 2.000 – 1.600 = 400 Euro Unterhalt an ihren Ehepartner zahlen. Denn 1.600 Euro müssen mindestens erhalten bleiben, um ihre eigenen Kosten zu decken.
Wann muss man keinen Unterhalt zahlen für die Frau?
Kein Anspruch auf Trennungsunterhalt besteht bei fehlender Bedürftigkeit. Hat die Ehefrau die Möglichkeit, sich selbst zu unterhalten, muss der besserverdienende Ehemann keinen Unterhalt zahlen. Dies ist häufig der Fall, wenn beide Ehepartner berufstätig sind oder die Ehefrau ein beachtliches Vermögen besitzt.
Kann man Unterhalt privat regeln?
Den Unterhalt des gemeinsamen Kindes können die Eltern auch privat regeln. Dabei sollten beide Seiten die Bedürfnisse und Erwartungen klar kommunizieren. So besteht eine gemeinsame Basis für die spätere Unterhaltsberechnung.
Wann müssen Männer keinen Unterhalt zahlen?
Eltern müssen den Lebensbedarf ihrer Kinder sicherstellen (§ 1601 BGB). Die Pflicht endet nicht mit dem 18. Geburtstag, auch nicht mit dem 25. Geburtstag wie beim Kindergeld. Erst wenn das Kind in der Lage ist, finanziell auf eigenen Füßen zu stehen, endet die Unterhaltspflicht.
Ist Unterhaltsverweigerung strafbar?
Unterhaltsverweigerung kann sogar strafbar sein Soweit Sie weniger als den Selbstbehalt verdienen, fehlt es regelmäßig am Vorsatz. Dennoch setzen Sie sich zumindest Strafermittlungsmaßnahmen aus und werden gegebenenfalls von den Justizbehörden per Auflage verpflichtet, Unterhalt zu zahlen.
Was müssen Eltern zahlen, wenn das Kind studiert?
Doch leben volljährige Kinder nicht mehr mit ihren Eltern in einem Haushalt, können sie im Studium monatlich bis zu 860 Euro Unterhalt als Unterstützung verlangen. Das ist der Regelsatz der Altersstufe 4 aus der Düsseldorfer Tabelle, der anerkanntesten Empfehlung zur Höhe des Unterhalts.
Wer ist nicht unterhaltspflichtig?
Der Unterhaltsanspruch bei minderjährigen Kindern entfällt dann, wenn entweder das Kind ausreichend eigene Einkünfte hat, um sich selbst zu versorgen oder wenn der den Unterhalt zahlende Elternteil nicht in der Lage ist, Unterhalt zu zahlen, weil er selbst nicht genügend zum Leben hat.
Wann bin ich unterhaltspflichtig?
Grundsätzlich müssen Eltern volljährigen Kindern Unterhalt zahlen, bis diese ihre erste Ausbildung abgeschlossen haben. Der Unterhaltsanspruch besteht auch für eine Überbrückungszeit zwischen Schulabschluss und Aufnahme der Ausbildung/eines Studiums. Diese Überbrückungszeit ist auf 4 Monate begrenzt.