Ist Man Dazu Verpflichtet, Überstunden Zu Machen?
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Ohne ausdrückliche Regelung sind Beschäftigte also grundsätzlich nicht verpflichtet, Überstunden zu leisten. In der Regel muss eine gemeinsame Vereinbarung getroffen werden, in der sich Arbeitgeber und Beschäftigte auf die Leistung von Überstunden einigen.
Kann ich gezwungen werden, Überstunden zu machen?
Grundsätzlich ist der Arbeitnehmer nicht dazu verpflichtet Überstunden zu machen, denn der Arbeitsvertrag legt fest, in welchem Umfang Arbeit zu leisten ist. Das darf der Arbeitgeber nicht einseitig ändern, denn auch er ist an die vertraglichen Bestimmungen gebunden (Grundsatz der Vertragsbindung).
Bin ich verpflichtet, Überstunden zu machen?
Wie viel Stunden normal gearbeitet werden muss, ergibt sich aus dem Arbeitsvertrag oder aus dem Tarifvertrag. Diese sehen eine bestimmte Anzahl von Wochenarbeitsstunden vor – alles, was darüber hinaus geht, sind Überstunden und müssen nicht geleistet werden, weil sie ja auch vertraglich nicht vereinbart sind.
Kann mich der Arbeitgeber zu Überstunden verpflichten?
Die Arbeitgeberin/der Arbeitgeber kann Überstunden nur unter folgenden Voraussetzungen anordnen: Arbeitnehmerinnen/Arbeitnehmer sind zur Überstundenleistung verpflichtet (dies ergibt sich meist aus dem Arbeitsvertrag) oder stimmen zu. Die Überstunden sind gesetzlich zulässig.
Kann ich mich weigern, Überstunden zu machen?
Die Ableistung von Überstunden kann abgelehnt und verweigert werden, wenn keine tarifvertragliche, betriebliche (Betriebs- bzw. Dienstvereinbarung) oder arbeitsvertragliche Verpflichtung besteht. Der Arbeitgeber darf nämlich nur in diesem rechtlichen Rahmen Weisungen erteilen (§ 106 GewO).
Alles was Sie über Überstunden wissen müssen!
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Kann ich nein zu Überstunden sagen?
Sie dürfen bei Überstunden auch Nein sagen, wenn Ihre Gründe für das Nein schwerer wiegen als das Interesse der Firma, etwa wenn Sie kleine Kinder betreuen müssen.
Kann dein Chef dich zu Überstunden zwingen?
Arbeitgeber können Überstunden nicht einfach so anordnen. Dafür reicht das allgemeine Weisungsrecht des Arbeitgebers nicht aus. Ohne ausdrückliche Regelung sind Beschäftigte also grundsätzlich nicht verpflichtet, Überstunden zu leisten.
Kann ich entlassen werden, wenn ich kein Überstunde machen will?
Wer sich weigert Überstunden zu leisten, ohne dass diese vertraglich ausgeschlossen wurden, riskiert eine Abmahnung und im schlimmsten Fall sogar eine Kündigung. Allerdings dürfen auch die Überstunden die gesetzlich vorgeschrieben maximale Arbeitszeit nicht überschreiten.
Ist man verpflichtet, Überstunden zu machen wegen Mitarbeitermangel?
In Situationen von Mitarbeitermangel oder erhöhtem Arbeitsaufkommen können einseitig angeordnete Überstunden der Fall sein. Allerdings gibt es auch hier gesetzliche Vorgaben, die einzuhalten sind. So darf die Höchstarbeitszeit von zehn Stunden pro Tag und 48 Stunden pro Woche nicht überschritten werden.
Kann mein Chef über meine Überstunden bestimmen?
Sollte es keine entsprechende vertragliche Vereinbarung geben, darf der Vorgesetzte von seinem Weisungsrecht Gebrauch machen. Das bedeutet: Ob und wann Sie Überstunden abfeiern, kann dieser anordnen. Es gibt keine Regelung im Arbeitsrecht, dass Sie Überstunden abbauen können, wenn es allein Ihr Wunsch ist.
Was tun, wenn Ihr Chef Sie zu Überstunden zwingt?
Verhandeln Sie eine Begrenzung für Überstunden Wenn Sie beispielsweise das Gefühl haben, dass mehr als 60 Arbeitsstunden pro Woche Ihre Leistungsfähigkeit beeinträchtigen und Ihre Gesundheit gefährden, fragen Sie Ihren Arbeitgeber, ob er in Ihrem Vertrag oder Ihrer Betriebsvereinbarung eine klare Begrenzung der Überstunden festlegen kann.
Kann mein Arbeitgeber Überstunden einfordern?
Überstunden können von Ihrem Chef im Regelfall nur dann eingefordert werden, wenn in Ihrem Arbeitsvertrag oder -papier eine entsprechende Klausel enthalten ist. Im Normalfall müssen Arbeitgeber von Mitarbeitern geleistete Überstunden auszahlen. Ein potenzieller Freizeitausgleich muss vertraglich festgehalten sein.
Wann darf der Chef Überstunden anordnen?
Ohne Regelung im Arbeitsvertrag, Tarifvertrag oder in der Betriebsratsvereinbarung können Chefs Überstunden nur in betrieblichen Notfällen wie etwa bei Brand- und Sturmschaden verlangen. Jeder Arbeitsvertrag sollte eine Überstundenklausel enthalten, um Klarheit für alle Beteiligten zu schaffen.
Sind 10 Minuten schon Überstunden?
Die früher bestehende Regelung, dass Arbeit, die sich daraus ergibt, dass nach Geschäftsschluss noch ein Kunde zu Ende bedient werden muss, bis zur Dauer von zehn Minuten nicht als Mehrarbeit zu werten ist, existiert nicht mehr!.
Kann ich über meine Überstunden frei verfügen?
Der Arbeitnehmer hat grundsätzlich keinen Anspruch darauf, frei über den Freizeitausgleich seiner Überstunden zu bestimmen. Ausnahmen bilden Arbeitsverträge, die dies ausdrücklich erlauben. Auch dürfen nicht mutwillig Überstunden angehäuft werden, um zum Beispiel eine ganze Woche Freizeitausgleich zu nehmen.
Muss ich jeden Tag Überstunden machen?
Das deutsche Arbeitsrecht beinhaltet keine Grenze, wie viele Überstunden erlaubt sind. Das Arbeitszeitgesetz schreibt lediglich vor, dass durchschnittlich 48 Arbeitsstunden pro Arbeitswoche und maximal 10 Stunden täglich eingehalten werden müssen.
Was passiert, wenn ich Überstunden verweigern?
Verweigert ein Arbeitnehmer mehrfach die ihm angetragenen Überstunden, riskiert er die fristlose Kündigung. Das hat das Arbeitsgericht Frankfurt entschieden. Die Richter wiesen damit die Klage eines technischen Angestellten gegen eine Wohnungsbaugesellschaft zurück (ArbG Frankfurt, Urteil vom 1.
Muss ich für meine Kollegen einspringen?
Arbeitsrecht: keine Pflicht einzuspringen Du bist nicht grundsätzlich verpflichtet, für Kolleginnen aus deiner Freizeit heraus einzuspringen. Gleiches gilt auch für einen Urlaub, der bereits genehmigt wurde.
Ist es erlaubt, mit Überstunden geplant zu werden?
Das Arbeitsgericht hat hierzu festgehalten, dass Forderungen, geplante Überstunden im Dienstplan aufzunehmen auf bis zu sechs Monate ausgeweitet werden können. Diese geplante Mehrarbeit erlaubt eine Arbeitszeit von maximal 60 Stunden in der Woche und 10 Stunden tägliche Arbeitszeit.
Wie sage ich nein zu Überstunden?
So sagt man „Nein“ zu Überstunden Nicht sofort zu- oder absagen, sondern um Bedenkzeit bitten. Nach der Bedenkzeit das „Nein“ selbstbewusst und klar formulieren. Ausführliche Begründungen vermeiden. Wenn Überstunden schon länger ein Problem darstellen, rechtzeitig das nächste Mitarbeitergespräch vorbereiten. .
Wann kann ich Überstunden ablehnen?
Prinzipiell hast du das Recht, Überstunden zu verweigern. Allerdings geht das nur dann, wenn keine vertragliche Pflicht besteht, es also keine entsprechende Regelung im Arbeits- oder Tarifvertrag gibt. Ist diese nämlich vorhanden, handelt es sich sonst um Arbeitsverweigerung, was ein Kündigungsgrund sein kann.
Wie wehrt man sich gegen zu viele Überstunden?
Sprechen Sie mit Ihren Kolleginnen und Kollegen und versuchen Sie, gemeinsam eine Lösung zu finden. Bitten Sie Ihren Arbeitgeber um ein Gespräch und sprechen Sie über Möglichkeiten der Entlastung oder einen Ausgleich. Grundsätzlich sind Überstunden durch entsprechende Freizeit auszugleichen.
Wann darf ein Arbeitgeber Überstunden anordnen?
Ohne Regelung im Arbeitsvertrag, Tarifvertrag oder in der Betriebsratsvereinbarung können Chefs Überstunden nur in betrieblichen Notfällen wie etwa bei Brand- und Sturmschaden verlangen. Jeder Arbeitsvertrag sollte eine Überstundenklausel enthalten, um Klarheit für alle Beteiligten zu schaffen.
Was passiert, wenn ich keine Überstunden mache?
Wenn Sie berechtigterweise eine Überstunde verweigern, kann Ihnen nichts passieren. Hier greift das sogenannte Maßregelungsverbot. Der Arbeitgeber darf niemanden bestrafen, weil er von seinen Rechten Gebrauch macht. Wenn die Weisung allerdings zulässig war, kann die Weigerung im schlimmsten Fall zur Kündigung führen.
Wie lange vorher muss man Überstunden ankündigen?
Ihr Arbeitgeber muss ihnen 4 Tage vorher ankündigen, dass sie Überstunden leisten müssen. Auch wenn dies als generelle Verpflichtung in ihrem Arbeitsvertrag geregelt ist. Ausnahmen sind nur dringende Notfälle.
Ist die Verweigerung von Überstunden ein Kündigungsgrund?
Weigert sich der Arbeitnehmer beharrlich, Überstunden zu leisten, kann im Extremfall sogar eine fristlose Kündigung gerechtfertigt sein. Beharrlichkeit bedeutet, dass der Arbeitnehmer wiederholt, bewusst und nachhaltig seine Arbeitspflicht verletzt.