Weltweit geht die Zahl an Bienen, Hummeln, Schmetterlingen und anderen Bestäubern zurück. Gründe für den Rückgang des Artenreichtums von Insekten sind der Einsatz von Pestiziden und Monokulturen. In Bayern regt sich Widerstand gegen das Bienensterben – mit Erfolg! Vom 31. Januar bis 14. Februar 2019 haben alle in Bayern die Chance ihre Unterschrift für den Umwelt- und Bienenschutz zu setzen und ein Volksbegehren zu unterzeichnen.
Wie funktioniert das Volksbegehren?
Alle Unterstützerinnen und Unterstützer des Volksbegehrens haben vom 31. Januar bis 14. Februar Zeit zu unterzeichnen. Mindestens 10% der Wahlberechtigten müssen dafür den Weg in die Rathäuser finden und ihren Servus unter die Petition setzen. Das klingt zwar nicht sehr viel, allerdings entspricht das etwa eine Millionen Menschen. Deswegen sollten alle, denen etwas an unserer Umwelt liegt, ihren A*** in Bewegung setzen 😉
Ist das Volksbegehren erfolgreich, folgt der nächste Schritt: der Volksentscheid! Beim Volksentscheid wird über einen konkreten Gesetzentwurf abgestimmt. Ist dieser ebenfalls erfolgreich, wird aus den Forderungen ein Gesetz.
Um was geht es?
In den letzten 30 Jahren sind die Insektenbestände in Bayern um fast 75% zurückgegangen. Die Folgen des Insektensterbens sind für uns völlig unklar, aber Wissenschaftler sind sich einig, dass es keine positiven Folgen sein werden!
Daher fordern die Initiatioren in Bayern den Anteil an Bio-Landwirtschaft bis 2030 um 20% zu erhöhen. Bisher sind etwa 10% der Betriebe Bio – das Ziel sind 30%. Die Initiatoren erhoffen sich dadurch, dass die Natur mehr geschont wird und das Artensterben abnimmt. Die konventionelle Landwirtschaft setzt auf Dünger und Pflanzenschutzmittel, um ihren Ertrag zu steigern – auf Kosten der Bestäuber. Auch Monokulturen, das heißt der Anbau von immer der gleichen Pflanzenart auf einer Bodenfläche, tragen zunehmend zum Insektensterben bei.
Zudem sollen Landwirte verpflichtet werden Hecken, Büsche, Bauminseln, etc. anzulegen und somit Lebensraum für verschiedene Pflanzen und Tiere zu schaffen. Ebenfalls sollen Gewässer wie Bäche, Flüsse und Seen mit einem „Schutzstreifen“ von fünf Metern umgeben sein. Dieser Streifen soll frei von Landwirtschaft sein.
Kann es klappen?
Der Bayer an sich ist ein sehr naturverbundener Geselle, der – wenn ihm etwas nicht passt – aufsteht und seinen Unmut kundtut, weshalb schon einige Volksbegehren (z.B. Abschaffung der Studiengebühren oder Nichtraucherschutz) erfolgreich waren.
Für einen Erfolg des Volksbegehrens spricht zudem, dass das Bienensterben in den Köpfen der Menschen ist und die Bevölkerung – nicht nur in Bayern – bewegt. Die Petition der Kleinpartei ÖDP wird inzwischen auch von SPD und Grüne unterstützt, was zu einer erhöhten Sichtbarkeit des Begehrens führen kann. ♠️